Globale Personalsuche und Relocation

Wer im Vorstellungsgespräch nicht nach Relocation-Unterstützung fragt, könnte eine böse Überraschung erleben

Wenn Recruiter darüber nachdenken, was potentielle Talente rund um die Welt wollen, dann konzentrierten sie sich in der Vergangenheit in der Regel auf Bezahlung, Entwicklungsmöglichkeiten, Work/Live-Balance, den Grad der Herausforderung, Übereinstimmung von Jobprofil und Persönlichkeit, Steigerung der Einflussmöglichkeiten, höhere Arbeitsplatzsicherheit oder einen attraktiveren Wohnort. Jedermann hat verstanden, dass der Karrierepfad veränderlicher geworden ist und das Softfaktoren an Wichtigkeit gewonnen haben.

Der Linkedin-Studie „2015 talent trends“ zufolge ist in nur einem Jahr der Anteil der aktiv auf Jobsuche befindlichen Kandidaten um fünf Prozentpunkte auf erstaunliche 30% gestiegen. Gut ausgebildete und erfahrene Arbeitnehmer rund um die Welt suchen aktiv einen Weg, um ihr Leben zu verbessern. Und wir sprechen hier von global verfügbaren Berufsanwärtern.

Aktiv Suchende sind nicht immer unglücklich, aber sie können es werden, wenn sie einen grenzüberschreitendes Angebot annehmen. Immerhin gibt es fünf Hauptgründe, warum globale Versetzungen scheitern. Die Linkedin-Studie zeigt, dass vor allem Bewerber aus Saudi-Arabien (51%), den Vereinigten Arabischen Emiraten (48%) und Indien (45%) überwiegend aktive Suchmuster an den Tag legen, wenn es um die Jobsuche geht. In ihren Ländern finden sie gute Schulen und Universitäten, aber zu oft zu wenig Raum für persönliches Wachstum und Entwicklungsmöglichkeiten. Die Gesellschaften sind dafür zu rigide und zu unflexibel. Aber sogar in Japan (20%), den Niederlanden (19%) und Taiwan (19%) wendet sich ein signifikanter Anteil der Suche nach einer Verbesserung zu.

Berufliche soziale Netzwerke haben einen erstaunlichen zweiten Rank unter jenen Suchkanälen erobert, auf denen junge und erfahrende Profis nach neuen Möglichkeiten suchen (56%). Die klassischen Jobportale behalten jedoch die Führungsrolle (60%). Die meisten, die nach einer neuen Position Aussschau halten, erwarten präzise Informationen, wenn ein Recuiter sich bei ihnen meldet: Verantwortlichkeit in der Rolle, Gründe, warum ausgerechnet diese Firma interessiert ist, Einkommensspanne, Firmenkultur und vieles mehr.

Aber warum vergessen so viele zu fragen: Wo ist die Hilfe bei der Übersiedlung? Da Mund-zu-Mund-Propaganda eine immer wichtigere Quelle wird, um Informationen über globale Jobmöglichkeiten zusammenzutragen, ist es kaum zu verstehen, aus welchen Gründen gerade dieser Aspekt in einer Bewerberakquise unberührt bleibt. Wer als junger Profi in ein fremdes Land geht, sollte sich nicht vormachen, das das neue, tolle Einkommen schon ausreichen wird, um alle Aufwendungen für Visabeschaffung, Umzug, Wohnungssuche und das Einleben zu begleichen. Viele Leute bemerken die tatsächliche und recht oft enttäuschende Kaufkraft Ihrer Einkommenzahlungen erst in dem Moment, da sie eine Wohnung suchen. Für denjenigen, der Familie hat, wird es richtig übel. Nachdem man sich selbst getestet hat, ob man ein geeigneter Kandidat ist, um für einen Job ins Ausland zu gehen, ist es unausweichlich, nicht zu vernachlässigen, dass Bangalore nicht Berlin ist und Kairo nicht München – selbst wenn es die tollste Stelle aller Zeiten ist!

Jobanwärter sollten nach Relocation-Unterstützung fragen. Der moderne Recruiter wird dieser Frage nicht ausweichen, sondern sich damit beschäftigen. Die Ausrichtung von Kultur, Ethik und Mission, dem Menschen zu dienen, macht es unausweichlich, dass sich ein Arbeitgeber auch um die technischen und psychologischen Fragen einer Übersiedlung der frisch Rekrutierten kümmert. Tatsächlich ist das keine Nebensache, es ist Teil einer Willkommenskultur und einer einfühlsamem und effektiven Einarbeitungsstrategie von Arbeitgebern, die professionell einstellen.

Bewerber sollten darum bitten, dass man ihnen am neuen Wohnort Unterstützung anbietet und dies zu einem integralen Bestandteil des Bewerbungsgespräches machen. Bei start-ups ist es nicht ungewöhnlich, dass gar keine Unterstützung bei Wohnungssuche oder Einleben geboten wird, sie setzen auf das „Überleben des Stärksten“. Wer den Job wirklich haben und sich in der Firma bewähren will, der muss sich selbst um sich kümmern. Aber auch hier zeigt sich ein Umdenken, die besten Bewerber können sich mittlerweile ihren Arbeitgeber aussuchen. Und wer hier dem Kandidaten Relocationleistungen anbieten kann, ist klar im Vorteil.

Wenn gemäß der Linkedin-Studie „2015 talent trends“ 41% der Aspiraten sagen, dass es ihnen am Tag des Bewerbungsgespräches wichtig sei, auch die Firmenkultur kennenzulernen, dann sollten diese Bewerber eine Frage stellen: Wer unterstützt mich, ein Visum zu bekommen, eine Wohnung zu finden und mich zusammen mit meinem Partner / meiner Familie einzuleben? Es geht darum, mich vom allerersten Tag an auf meinen Job zu konzentrieren.

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